Spielbeurteilung

Cities: Skylines

20.04.2015
In der Cities: Skylines begleiten wir eine Stadt vom kleinen Dorf bis zur Weltmetropole. Dabei verbindet die Aufbausimulation hohen Anspruch, planerisches Denken und Kreativität mit jeder Menge Spielspaß.
Bei Cities: Skylines handelt es sich um eine klassische Aufbausimulation, in der die Spielenden die Rolle des Bürgermeisters oder der Bürgermeisterin einnehmen. Auf einem leeren Gelände gründet man seine Stadt und baut sie schrittweise auf. Beginnt die Stadt zunächst noch eher als Dorf, vergrößern sich die Stadtgrenzen mit wachsender Einwohnerzahl kontinuierlich.

Noch ist die Stadt winzig. Schnell stellt sich heraus: Ein Wohngebiet direkt an der Auffahrt zur Autobahn aufzuziehen, war vielleicht nicht die klügste Idee…
Die Stadt bebaut man, indem man zuerst Straßen verlegt. An diesen Straßen entlang kann man verschiedene Zonen bestimmen, unter anderem Wohn-, Gewerbe- und Industriezonen. In den Zonen werden automatisch Gebäude hochgezogen, sollte Bedarf unter den Einwohnern bestehen. Öffentliche Gebäude, wie Schulen oder Polizeistationen, platzieren die Spielenden selbst. Jede Bebauung sowie Instandhaltung kostet Geld, das man mit Steuern einnimmt.

Die Wasserversorgung ist für die Stadt eine Grundbedingung. In dieser Ansicht ist durch den blauen Bereich übersichtlich dargestellt, welche Gebiete Zugang zu Leitungswasser haben.
Ziel in Cities: Skylines ist es, seine Bewohner zufrieden zu stellen, die eigene Stadt aufblühen zu lassen und nicht in die roten Zahlen zu kommen. Damit die Bewohner zufrieden sind, gilt es für ein ausgewogenes Angebot an Einkaufsmöglichkeiten, Wohngebieten, Arbeitsplätzen und öffentlichen Einrichtungen zu sorgen – die auch gut erreichbar sein müssen. Mit wachsender Einwohnerzahl steigt das Level der Spielenden, die so neue Gebäude, Straßentypen oder politische Fähigkeiten freischalten.

Hat man einige Spielstunden in den Aufbau investiert, sieht die eigene Stadt irgendwann aus wie eine richtige Metropole.
Es gibt neun vorgegeben Gelände, die man bebauen kann. Zusätzlich dazu gibt es die Möglichkeit, in einem Map Editor eine Karte nach seinen eigenen Wünschen zu erstellen. Auch Gelände von anderen Spielenden können heruntergeladen werden, die zum Beispiel realen Landschaften nachempfunden sind. In einem Sandkasten-Modus hat man eine unendliche Menge von Geld zur Verfügung und kann sich nur auf das Bauen konzentrieren. Eine deutsche Sprachausgabe ist vorhanden.

Pädagogische Beurteilung:

Als Simulation verhält sich Cities: Skylines ausgesprochen realistisch. Fehler in der Stadtplanung machen sich recht schnell bemerkbar. Zu Beginn gibt es zwar einige Hilfestellungen in Form eines Textfelds, die ersten Schritte lernt man allerdings eher durch Ausprobieren. Jedoch werden die Spielenden am Anfang nicht überfordert und können sich in Ruhe Zeit nehmen, um in das Spiel einzusteigen. Anfangs sind nämlich nur die Grundelemente freigeschaltet. Weitere Bauelemente, Einrichtungen und Fähigkeiten kommen nach und nach dazu, sobald die Stadt wächst. So sorgt Cities: Skylines stets für Abwechslung und kann langfristig unterhalten.

In Cities: Skylines ist in erster Linie planerisches Denken gefragt. Mit dem Wachstum der Stadt wird das Spiel immer komplexer, immer mehr Faktoren müssen bedacht werden. Vor allem die Planung der Infrastruktur ist knifflig, da sich bei einer ungünstigen Verkehrsführung schnell Staus bilden und so zum Beispiel die Feuerwehr nicht rechtzeitig zu ihrem Einsatzort kommt. Geht der eigene Plan auf, ist das Erfolgserlebnis groß und motiviert zum Weiterspielen. Auch politische Entscheidungen können die Spielenden treffen. Dadurch beginnt man die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Zusammenhänge in einer Großstadt zu verstehen.

Cities: Skylines sorgt auch mit seiner detaillierten Gestaltung für Spielspaß. Die kleinen Bewohner, auch „Cims“ genannt, bewegen sich nicht nur von A nach B, sondern haben auch alle einen eigenen Wohnsitz, einen Arbeitsplatz und ein Auto. Sie durchleben dabei die Entwicklung vom Grundschulkind bis zum Seniorenalter. Die Städte wirken so sehr dynamisch. Das Menü von Cities: Skylines ist sehr modern und übersichtlich gestaltet. Ein blauer Vogel gibt die Meinung der Bewohner in Tweet-Form ab und baut dabei das ein oder andere Hashtag ein. Cities: Skylines „entstaubt“ das Genre der Aufbausimulationen und gibt ihm ein modernes Gewand. Richtet sich damit aber auch eher an einen erwachsenen Geschmack.

Fazit:

Cities: Skylines bietet eine realistische Aufbausimulation, die im Verlauf des Spiels immer komplexer wird. Die Handlungsmöglichkeiten sind vielfältig und bieten langfristigen Spielspaß. Da der Anspruch jedoch recht hoch ist und ein einführendes Tutorial fehlt, eignet sich City: Skylines ab einem Alter von 12 Jahren.
Sarah Pützer
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Siehe auch

Spielbeurteilung

SimCity (2013)

SimCity ist zurück. Die Mutter aller Städtebau-Simulationen verbindet Spielspaß mit Kreativität und Anspruch und knüpft damit an alte Stärken an. Neu hinzu kommt ein Multiplayer. SimCity eignet sich bestens für Hobby-Bürgermeister mit Interesse für soziale und ökologische Zusammenhänge.

Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Cities: Skylines[3]Cities: Skylines[4]Paradox Interactive

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