Spielbeurteilung

Child of Light

22.07.2014
Child of Light verknüpft Elemente des klassischen Rollenspiels mit denen der Adventures und Jump’n’Runs und punktet mit atmosphärischen Bildern und emotionaler Story. Auch wenn das Spiel an Märchenbücher für Kinder erinnert, richtet sich Child of Light keinesfalls (nur) an Kinder.

[…] In Austrias Kronland einst ein Herzog regierte,
Ihm ward Aurora zur Tochter geboren.
Einer geheimnisvollen Herzogin Kind,
der Vater hatte sie zum Liebling erkoren. […]



In Child of Light schlüpfen die Spielenden in die Rollen eben jener Aurora, die eines Nachts plötzlich in einen tiefen Schlaf fällt und kein Lebenszeichen mehr von sich gibt. Während ihr Vater aus Sorge um sein Kind erkrankt, wacht Aurora an einem wundersamen Ort namens Lemuria wieder auf. Sich der Verfassung ihres Vaters bewusst, begibt sie sich sofort auf die Suche nach dem Heimweg. Dabei muss sich Aurora feindlich gesonnenen Wesen und letztendlich auch ihrer bösen Stiefmutter entgegenstellen, die in Lemuria ihr Unwesen treibt.

Child of Light ist eine Mischung aus Rollenspiel und Adventure, das zudem Elemente des Jump’n’Runs enthält. In einer Art Sidescroller, also von links nach rechts und umgekehrt auf dem Bildschirm, bewegen sich die Spielenden laufend und springend fort, im späteren Spielverlauf auch fliegend. Hier und da gilt es kleine Rätsel zu lösen, um beispielsweise Abgründe zu überwinden oder eine Tür zu öffnen.

Zunächst läuft und springt man in Child of Light nach links und rechts. Kleine Rätsel müssen hier und da gelöst werden um bestimmte Wege nehmen zu können.
Von Spielbeginn an ist „Igniculus“, ein Elf in Form eines leuchtenden Lichtballs, Auroras treuer Begleiter. Daneben schließen sich Auroras Gruppe während ihrer abenteuerlichen Reise weitere fantasievolle Gestalten an, die sie im Kampf gegen die dunklen Mächte unterstützen. Jeder Charakter hat unterschiedliche Fähig- und Fertigkeiten, die die Spielenden aus mehreren verfügbaren Fertigkeitsbäumen wählen können. Wie für ein Rollenspiel üblich werden die Charaktere durch den Erhalt von Erfahrungspunkten, die in erfolgreichen Kämpfen gewonnen werden, zunehmend stärker.

Je nach gewähltem Fertigkeitsbaum erhalten die Charaktere unterschiedliche Fähig- und Fertigkeiten.


Kämpfe laufen in Child of Light rundenbasiert ab. Ein Zeitsystem gibt an, welcher Charakter gerade am Zug ist. Jede Aktion, ganz gleich ob Angriff oder Verteidigung, benötigt zusätzlich eine gewisse Vorbereitungszeit. Diese kann wiederum durch einen Angriff unterbrochen werden, sodass der getroffene Charakter eine Runde aussetzt.
Child of Light kann wahlweise alleine oder zu zweit im Kooperationsmodus gespielt werden. In letzterem Fall spielt eine Person Aurora, die andere übernimmt die Kontrolle über Igniculus. Der Schwierigkeitsgrad kann je nach Bedarf – auch im laufenden Spiel - zwischen „Normal“ und „Experte“ umgeschaltet werden.

Pädagogische Beurteilung:

Die farbenfrohen Charaktere und die liebevoll gestaltete, fantasievolle Umgebung in Child of Light erinnern stark an Märchenbücher für Kinder. Der erzählerische Einstieg und die durchgängig verwendete Reim-Form in den Gesprächen verstärken diesen Eindruck noch. Im Kontrast stehen der vermeintliche Tod der Protagonistin gleich zu Beginn und die teils düsteren und emotionalen Momente im weiteren Spielverlauf. Child of Light richtet sich somit nicht ausschließlich an Kinder, wie man auf den ersten Blick vermuten könnte.

Der Einstieg erfolgt in Child of Light problemlos, auch dank kleiner Hilfestellungen im Spiel. Wer möchte, kann diese im Optionsmenü ausschalten. Die Rätsel erfordern neben logischem Denkvermögen oft auch Geschicklichkeit. Im Kampf wiederum ist Taktik gefragt. Das beginnt schon bei der Auswahl der Charaktere, denn es können immer nur zwei gleichzeitig auf dem Kampffeld stehen. Das Wissen um die Schwächen der Gegner hilft zusätzlich beim Sieg. Ist der Gegner beispielsweise vom Element Feuer, machen Angriffe mit dem Attribut Wasser besonders viel Schaden. Der Einsatz von Igniculus kann ebenfalls variieren. Er kann die eigenen Charaktere im Kampf aktiv mit seinen Zaubern unterstützen oder den Gegner durch Blenden verlangsamen.
Neben Rätseln und Kämpfen sorgen kleine Quests zwischendurch und versteckte Sammelobjekte für Abwechslung. Da macht das Erkunden der atmosphärischen Landschaften besonders Spaß.

Zeitdruck gibt es in Child of Light übrigens nicht. Und auch Niederlagen sind nicht weiter von Bedeutung. Fallen im Kampf die Lebenspunkte auf null, liegt der Charakter kurz erschöpft auf dem Boden. Anschließend startet man einfach zu einem automatischen Speicherpunkt.

Fazit:

Wer märchenhafte Geschichten mag, der wird auch an Child of Light seine Freude haben. Das gilt für Kinder ab 8 Jahren wie Erwachsene gleichermaßen. Das Spiel punktet mit Atmosphäre und einer Protagonistin, die einem schnell ans Herz wächst. Da Texte nur in Zwischensequenzen vertont sind, sind Lesekenntnisse erforderlich. Teils von den Charakteren verwendete Fremdworte können zu Verständnisproblemen führen. Da kommt der Kooperationsmodus sehr gelegen, der es Eltern ermöglicht, gemeinsam mit ihren Kindern zu spielen. Die können dann auch über die emotionaleren Momente hinweghelfen.
Anne Sauer
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