Spielbeurteilung

Fire Emblem: Awakening

03.03.2014
Mit Fire Emblem: Awakening erscheint auf dem Nintendo 3DS der dreizehnte Teil des strategischen Rollenspiels aus dem Hause Nintendo und bietet nicht nur ein spannendes Kampfsystem sondern auch hochwertig animierte Zwischensequenzen. Ein Grund mehr, den 3D-Effekt des Geräts doch hochzudrehen.
Zu Beginn der Geschichte liest Chrom, Prinz des Königreichs Ylisse, die von den Spielenden erstellte Hauptfigur vom Straßenrand auf. Trotz Gedächtnisverlusts entschließt sich der Protagonist oder wahlweise auch die Protagonistin spontan, sich Prinz Chrom und seinen Gefährten anzuschließen und sie auf ihrer Reise zu begleiten, denn eine neue Gefahr scheint Ylisse zu bedrohen. Nicht nur befindet sich das Land mit dem benachbarten Königreich Plegia im Krieg, es tauchen auch plötzlich untote Soldaten und ein mysteriöser, maskierter Ritter auf.

Die Zwischensequenzen sind sehr schön animiert und nutzen den 3D-Effekt des Nintendo 3DS voll aus.
Das Gameplay in Fire Emblem: Awakening besteht hauptsächlich aus den rundenbasierten Strategiekämpfen. Neben der individuell erstellbaren Hauptfigur sind auch andere Figuren im Kampf steuerbar und können ähnlich wie auf einem Spielbrett nur um eine bestimmte Anzahl von Feldern bewegt werden. Wurde für alle Charaktere eine Aktion ausgewählt, ist die Runde beendet und die gegnerische Partei ist am Zug. Wie für ein Rollenspiel typisch, können die Figuren an Erfahrungspunkten gewinnen, um so eine Stufe aufzusteigen. Je nachdem, welcher Taktik man folgen möchte, können unterschiedliche Fähigkeiten besonders trainiert werden, damit so die Figuren im Kampf verschiedene Rollen übernehmen. Beim Erzählen der Geschichte wechseln sich vertonte Zwischensequenzen im Anime-Stil mit reinen 3D-Sequenzen ab, in denen Dialoge dann durch Textfelder dargestellt werden.

Die Kämpfe werden in einer übersichtliche Draufsicht dargestellt, auf der sich die Spielfelder als Quadrate genau erkennen lassen.
Bei Fire Emblem: Awakening sind drei verschiedene Schwierigkeitsgrade wählbar: Normal, Schwer, Extrem. Neben dem Schwierigkeitsgrad kann man sich auch zwischen zwei Spielmodi entscheiden. Im klassischen Spielmodus kehren im Kampf verlorene Einheiten nicht mehr zurück, wählt man „Anfänger“ als Spielmodus, sind besiegte Einheiten nur bis Kampfende nicht mehr spielbar. Durch diese verschiedenen Optionen lässt sich der Schwierigkeitsgrad bei Fire Emblem: Awakening sehr individuell anpassen. Möchte man seine Fähigkeiten mit realen Spielenden testen, kann man mittels StreetPass gegen andere Armeen kämpfen oder Items tauschen. Auch Doppelduelle mit Spielenden in der Nähe sind möglich.

Im Kampf wechselt beim Angriff selbst die Perspektive erneut und die Figuren werden wieder in 3D-Grafik dargestellt.

Sarah Pützer
Dieses Spiel wurde getestet von:

Pädagogische Beurteilung:

Beginnt Fire Emblem: Awakening in den ersten Kämpfen mit nur grundlegenden, sehr überschaubaren Befehlsmöglichkeiten, entwickelt sich im Verlauf des Spiels ein immer komplexeres Kampfsystem, das zahlreiche Möglichkeiten bietet, die eigene Taktik zu perfektionieren. Insbesondere strategisches, planvolles Denken ist gefordert, damit bei der Anzahl aller Möglichkeiten die Übersicht nicht verloren geht und die erdachte Taktik am Ende aufgeht. Das Spiel betont jedoch auch die Wichtigkeit eines sozialen Miteinanders, denn zwischenmenschliche Beziehungen sind ein zusätzlicher Weg, um durch besseres Teamwork im Kampf stärker zu werden. Dabei kann sich aus Freundschaft zwischen zwei Figuren auch Liebe entwickeln. Die Figuren in Fire Emblem: Awakening gewinnen so an Tiefe und machen das Spielen im klassischen Spielmodus besonders schwer, da nach verlustreichen Kämpfen auch liebgewonnene Charaktere nicht mehr zurückkehren.

Anfänger der Serie sollten den Schwierigkeitsgrad auf „Normal“ stellen, da dieser die ersten Kämpfe nicht allzu schwierig gestaltet und so Zeit zur Gewöhnung an das Kampfsystem bleibt. Danach wird der Schwierigkeitsgrad jedoch stark angezogen. Dass Fire Emblem: Awakening eher für Rollenspiel- und Strategiespielerfahrene gedacht ist, zeigt sich auch bereits bei der Erstellung eines eigenen Charakters. Bedingt durch die kleine Darstellungsfläche des Nintendo 3DS wurden bei den Einstellungsmöglichkeiten viele Abkürzungen benutzt. So kommen erfahrende Spielende wahrscheinlich sehr schnell darauf, dass „Bester“ den bevorzugten Statuswert und „Schw.“ den Schwachpunkt des Charakters meinen könnte, für den Rest gestaltet sich das Lesen dieser Abkürzungen jedoch schwieriger, insbesondere wenn weder in der beiliegenden Spielanleitung noch im Spiel selbst Hinweise dazu gegeben werden. Dafür werden die Grundlagen des Kampfsystems gut verständlich in einem kurzen Tutorial erklärt. Die Erklärungen sind jederzeit erneut abrufbar und jedes neue Spielelement wird mit einem weiteren Erklärungstext eingeführt. Da die Geschichte von Fire Emblem: Awakening eine neue Episode in der Serie darstellt, fällt auch hier der Einstieg leicht.

Wie bereits erwähnt liegt der Fokus im Spiel auf der Strategie. Daher sind die Darstellungen der eigentlichen Kampfhandlungen sehr simpel gehalten. Häufig wird dieselbe Angriffsanimation benutzt, Gegner fallen bei einem Treffer um und lösen sich in Luft auf, wenn sie besiegt werden. Blut ist dabei an keiner Stelle zu sehen. Auch wenn sich die bildliche Darstellung der Gewalt sehr in Grenzen hält, ist Tod dennoch ein Thema in der Geschichte und verleiht ihr trotz comichafter Darstellung ernste Züge.

Fazit:

In Fire Emblem: Awakening wird ein spannendes, intelligentes Kampfsystem mit einer wunderschön gestalteten Fantasiewelt verbunden. Insbesondere der 3D-Effekt kommt sinnvoll zum Einsatz und fühlt sich nicht wie eine überflüssige Spielerei an. Bei Kindern unter 14 Jahren könnte jedoch der hohe Schwierigkeitsgrad zu Problemen führen, zusätzlich ist nur eine englische oder japanische Sprachausgabe wählbar. Allerdings sind alle Dialoge mit deutschen Untertiteln versehen.
Sarah Pützer
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Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Nintendo[3]Nintendo[4]Nintendo[5]Fire Emblem Fates / Nintendo[6]nintendo.com

1 Kommentar

Kai Schlawin schreibt:

Sehr schöne Review,
war gut zu lesen und ich finde auch die Einschätzung von Sarah Pützer trifft zu. Ich selber habe es 2 mal durchgespielt (ich bin aber auch schon etwas älter ;) ) und mir fiel auch auf, dass es neben den doch recht erwachsen wirkenden Charakteren um Prinz Chrom auch den ein oder anderen kindlich wirkenden Protagonisten gibt, welche wiederum einen Identifikationspunkit bilden. Diese Schildern ihre Sicht der kriegerischen Umgebung und wollen auch ihren Mut beweisen und zeigen, dass sie zum großen Ziel ihren Teil beitragen können. (Leider sind mir die Namen entfallen)

Ich hoffe, dass sich hier einige Eltern (o.a.) mit dieser guten Einschätzung etwas Sicherheit im Umgang mit Videospielen, die das Thema Krieg, Verlust aber auch Mut, Freundschaft und Tapferkeit behandeln holen können.

Gruß,
Kai Schlawin

04.03.2014 um 21:55


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