Spielbeurteilung

Shank 2

13.11.2012
Eine kaum zu bewältigende Flut an Gegnern, überzogene Gewaltdarstellungen, Stress- und Frustrationsmomente: Shank 2 ist harte Actionunterhaltung und strapaziert dabei Daumen und Nerven der Spielenden. Nicht für Kinder und Jugendliche geeignet!

Shank ist ein ehemaliger Auftragskiller – groß, muskulös, gut ausgerüstet und in den verschiedensten Waffenfertigkeiten trainiert. Nach dem Tod seines Mentors (im Vorgängertitel Shank 1) macht sich der zähe Hüne auf dem Weg zu seiner Familie, um die Erlebnisse zu verarbeiten. Doch die Ruhe währt nicht lang: Ein Militärregime hat in Shanks Abwesenheit die Macht an sich gerissen und terrorisiert die Bevölkerung – und damit auch seine Familie.

Im Konflikt zwischen den Rebellen und der Armee muss sich der Ex-Auftragskiller in mehreren Leveln gegen bewaffnete Gegner zur Wehr setzen. Dabei bewegt sich die Spielfigur laufend, springend und kletternd durch die im Comicstil gezeichnete 2D-Welt – stets von links nach rechts („Side-Scroller“). Um seine Gegner zu besiegen bedient sich Shank eines umfangreichen Repertoires an Waffen, das im Laufe des Spiels erweitert wird: Messer, Baseballschläger, Granaten und eine (laufende) Kettensäge sind nur eine kleine Auswahl. Shanks Ziel ist dabei das Ende des jeweiligen Levels zu erreichen – zumeist durch Überwindung eines besonders starken Boss-Gegners.

Screenshots

Der eben beschriebene „Campaign Mode“, kann in zwei Schwierigkeitsgraden ("normal" oder "hard") gespielt werden. Nachdem die Spielhandlung in gezeichneten Videosequenzen kurz angerissen wurde, wird Shank auch schon in die Handlung geworfen. In den ersten Spielminuten wird den Spielenden dabei die Steuerung und damit auch die zahlreichen Tasten-Kombinationen („Combos“) erläutert. Mittels dieser ist es der Spielfigur auch möglich, Ausweichrollen zu vollführen, den Gegner zu ergreifen, zu werfen und ihm, wenn man schnell genug reagiert, mit seiner eigenen Waffe zu töten.

Der zweite Spielmodus, der „Survival-Mode“, kann allein oder mit zwei Spielenden im Multiplayer-Modus gespielt werden. Die Kampfhandlungen finden hier auf einer kleineren Karte statt. Ziel dieses kooperativen Spielmodus ist es, möglichst viele Wellen feindlicher Soldaten aufzuhalten.

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Pädagogische Beurteilung:

Schießen, prügeln, schneiden, stechen und hacken – das ist das Erfolgsrezept im düsteren Shank-Scharmützel. Wie bei einem Arcade-Spiel werden Punkte für besiegte Gegner gesammelt. Die Waffen sind dabei ebenso zahlreich wie die Animationen getöteter Gegner. Kampfhandlungen sind das Kernelement des gesamten Spiels: Körperteile werden abgeschnitten oder Menschen mit laufenden Kettensägen getötet. Die Gewaltdarstellung ist zwar klar comichaft und deutlich überzogen, aber dennoch explizit. Blut gibt es in Shank 2 reichlich. Die Gegner stürmen fast unentwegt auf den muskelbepackten Protagonisten ein und gönnen den Fingern auf der Tastatur nur selten eine Pause. Da kommt es des Öfteren vor, dass auch geübte Spielende wiederholt von einem der zahlreichen Speicherpunkte aus neu beginnen müssen. Frustrationsmomente sind da vorprogrammiert.

Shank 2 ist ein schnelles Spiel. Der aus der Spielgeschwindigkeit resultierende Stressfaktor ist es aber auch, der die Spielenden sehr an das Spiel fesselt. Was anfangs durchaus unterhält, ebbt jedoch schon nach wenigen Stunden ab. Im Endeffekt sind es immer dieselben Bewegungen und Tasten-Kombinationen, die die Spielenden auszuführen haben. Abwechslung gibt es kaum.
Der zweite Schwierigkeitsgrad und die Möglichkeit seine Reflexe im Survival-Mode mit Anderen zu testen, sorgen für zusätzliche Herausforderungen. Doch auch hier fehlt es an Langzeitmotivation.

Fazit:

Shank 2 bietet einige Stunden Action-Unterhaltung und kann durch seinen überzogenen Comiccharme und die schnellen Kämpfe überzeugen, zumindest für eine gewisse Zeit. Danach kehrt Routine ein. Durch seinen offensiven Umgang mit Waffengewalt ist das Spiel allerdings erst für Erwachsene geeignet.
Christian Knop
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