Spielbeurteilung

Sins of a Solar Empire

16.02.2009
Die Spielenden erforschen das Weltall, beuten Planeten aus und stellen sich in großen Weltraumschlachten ihren Gegnern. Das Strategiespiel in Echtzeit stellt viele Anforderungen an die Spielenden, ist aber trotzdem überschaubar.

„Sins of a solar Empire” ist ein so genanntes Globalstrategiespiel. Das heißt, die Spielenden konzentrieren sich nicht auf einen bestimmten Aspekt, wie Kriegsführung oder den Aufbau von Infrastruktur, sondern lenken die Geschicke einer gesamten Zivilisation. Zu ihren Aufgaben gehören das Erforschen neuer Technologien, die Förderung von Rohstoffen, der Aufbau ziviler und militärischer Infrastruktur, die Entdeckung, Kolonierung und Ausbeutung neuer Territorien sowie die Bekämpfung feindlicher Zivilisationen bis hin zu deren Vernichtung. Trotz dieser vielen Aufgabenfelder verläuft das Spiel nicht, wie bei Globalstrategiespielen üblich, rundenbasiert, sondern in Echtzeit.
Um die Aufgaben lösen zu können, muss eine Vielzahl unterschiedlicher logistischer Komponenten einbezogen werden.
Die Rahmengeschichte ist der interstellare Konflikt dreier Völker, den man aus Sicht der „Trader Emergency Coalition“ (TEC) kennen lernt. Die TEC befindet sich seit 10 Jahren in einem kriegerischen Konflikt mit den „Vasari“, eine altertümliche Gesellschaft, die ihr Imperium durch Eroberung vergrößert. Gleichzeitig wird die TEC von den „Advent“ bedroht, eine einst verstoßene Splittergruppe ihrer Vorfahren, die nun in feindlicher Absicht zurückkehrt. Die Spielenden übernehmen die Rolle einer der drei Zivilisationen, wobei sich jede durch eigene technologische Charakteristika auszeichnet.

Aus der Sichtweise von einer der Zivilisationen kümmern sich die Spielenden um ihre Aufgaben.
Die Spielenden starten stets vom Heimatplaneten aus, wo sie sich zunächst um Rohstoffabbau, Infrastruktur und Forschung kümmern. Wichtigste Aufgabe ist der Aufbau einer schlagkräftigen Flotte, die einerseits zur Verteidigung dient und mit der andererseits weitere Sternensystem erkundet bzw. erobert werden. Zu Einführung gibt es vier Tutorials. Die Übungseinheiten erklären den Spielablauf, die Bedienung und die Grundlagen der Logistik im Spiel.

Ein Mehrspielermodus ist ebenfalls möglich.
Zur Auswahl stehen unterschiedliche Szenarien in Form von kleinen, mittleren und großen Sternenkarten. Diese eignen sich für unterschiedlich viele Mitspielende. Die Gegner werden im Einzelspielermodus vom Computer gesteuert. Ein Mehrspielermodus ist über LAN oder das Internet möglich (2-10 Personen). Als Spielfeld dient eine 3-D-Planetnkarte, die das Geschehen aus frei wählbarer Perspektive zeigt.
Tobias Miller
Dieses Spiel wurde getestet von:

Pädagogische Beurteilung:

Das Kennzeichen von „Sins of a Solar Empire“ ist der Echtzeitverlauf. Alle Mitspielenden, gleichgültig ob reale Personen oder Computergegner, führen ihre Aktionen zeitgleich aus. Dies sorgt für großen Handlungsdruck und steigert den Schwierigkeitsgrad des Spiels, da gerade bei einem Globalstrategiespiel stets mehrere Aspekte im Auge zu behalten sind. Trotz dieser Komplexität und den daraus resultierenden Anforderungen ist das Spiel auch von Genreneulingen beherrschbar, da wichtige Aktionen, wie die unmittelbare Attacke feindlicher Schiffe, automatisch ausgeführt werden. Dieser automatische Ablauf ist aber keineswegs zwingend. Manuelle Eingriffe und damit taktische Manöver sind nach Belieben möglich.

Auch der Einstieg ins Spiel fällt verhältnismäßig leicht. Grund dafür sind die vier Tutorials, die jeweils in 20-30 Minuten absolviert werden können. Diese sind zwar, da die Instruktionen in Textfenstern gegeben werden, sehr nüchtern, eignen sich aber gut, um das Spiel kennenzulernen. Grundlegende Aufgaben sind beispielsweise der kontinuierliche Abbau von Metallen und Kristallen sowie die Beschaffung finanzieller Ressourcen („Credits“). Beachtenswert ist auch die Steuerung der Ansicht. Mit rechter Maustaste und Mausrad kann man die Perspektive in der 3-D-Umgebung frei wählen, was in puncto Bedienung gewöhnungsbedürftig ist. Später im Spiel wird dadurch aber die Attraktivität der Darstellung gesteigert, da durch Hinzoomen an Planeten oder Objekte zahlreiche Details erkennbar werden. Außerdem ermöglicht der frei dreh- und zoombare Raum den optimalen Überblick über das Spielgeschehen.

Die Förderpotenziale des Spiels liegen, wie für Strategiespiele typisch, im vorrauschauenden Planen und im Erfassen komplexer Zusammenhänge. Es gilt unter Zeitdruck genau abzuwägen, wofür die zur Verfügung stehenden Ressourcen verwendet werden. Für Überraschungen sorgen unerwartete Ereignisse wie Piratenangriffe. Von nebensächlicher Bedeutung ist die Rahmengeschichte, die im Spielverlauf keine größere Rolle spielt. Entscheidend ist nur, dass es drei verschiedene Fraktionen gibt, die auf teilweise unterschiedliche Technik zurückgreifen. Wer auf eine Fortführung der Geschichte hofft, wird entäuscht.

Fazit:

Trotzdem bietet „Sins of a Solar Empire“ lang anhaltenden Spielspaß. Das liegt zum einen an der Fülle unterschiedlicher Szenarien, zum anderen aber an den Mehrspieleroptionen, die immer wieder für neue Spielsituationen sorgen. Für das Spiel im lokalen Netzwerk kann das Spiel auf zwei Rechnern mit derselben Seriennummer installiert werden. Hinsichtlich Spieldauer sind längere Spielphasen typisch für das Spiel. Ein Abspeichern der Spielfortschritte ist jedoch stets möglich. Da es im Spiel vorwiegend um kriegerische Auseinandersetzungen, ist die Alterseinstufung ab 12 Jahren angemessen. Gewaltdarstellungen in Form von Lasergefechten befeindeter Raumschiffe bleiben auch bei hoher Zoomstufe abstrakt.
Tobias Miller
Dieses Spiel wurde beurteilt von:

Siehe auch

Spielbeurteilung

Battleships Forever

Blaster, Beamer, Demeter und andere Waffen. Das Echtzeit-Strategiespiel „Battleships Forever" inszeniert Weltraumschlachten mit viel Liebe zum Detail. Und das Beste an dem Independent Game: Man kann sich seine Raumschiffe selber bauen.

Spielbeurteilung

Civilization I & II (1991 & 1996)

Civilization zählt zu den wichtigsten Computerspielen überhaupt. Nur wenige andere Games haben die Entwicklung der Spielelandschaft derart entscheidend mitbestimmt. Worin ist die Faszination begründet und was kann man bei Civilization lernen?

Spielbeurteilung

Swords & Soldiers

Mit niedlichem, farbenfrohem Comic-Look und kinderleichter Handhabung spricht Swords & Soldiers vor allem Strategie-Einsteiger und Gelegenheitsspielende an. Und zeigt: Auch Echtzeit-Strategiespiele ohne komplexe Kriegsführung auf dreidimensionalen Schlachtfeldern können überzeugen.

Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Sins of a Solar Empire / Kalypso / igdb.com[3]Sins of a Solar Empire / Kalypso / igdb.com[4]Sins of a Solar Empire / Kalypso / igdb.com[5], (cc by-nd/3.0/)[6]Civilization I / MicroProse / old-games.com[7]Swords & Soldiers / Daedalic / igdb.com

1 Kommentar

Tobias Miller (Redaktion spielbar.de) schreibt:

Das Kennzeichen von „Sins of a Solar Empire“ ist der Echtzeitverlauf. Alle Mitspielenden, gleichgültig ob reale Personen oder Computergegner, führen ihre Aktionen zeitgleich aus. Dies sorgt für großen Handlungsdruck und steigert den Schwierigkeitsgrad des Spiels, da gerade bei einem Globalstrategiespiel stets mehrere Aspekte im Auge zu behalten sind. Trotz dieser Komplexität und den daraus resultierenden Anforderungen ist das Spiel auch von Genreneulingen beherrschbar, da wichtige Aktionen, wie die unmittelbare Attacke feindlicher Schiffe, automatisch ausgeführt werden. Dieser automatische Ablauf ist aber keineswegs zwingend. Manuelle Eingriffe und damit taktische Manöver sind nach Belieben möglich.

Auch der Einstieg ins Spiel fällt verhältnismäßig leicht. Grund dafür sind die vier Tutorials, die jeweils in 20-30 Minuten absolviert werden können. Diese sind zwar, da die Instruktionen in Textfenstern gegeben werden, sehr nüchtern, eignen sich aber gut, um das Spiel kennenzulernen. Grundlegende Aufgaben sind beispielsweise der kontinuierliche Abbau von Metallen und Kristallen sowie die Beschaffung finanzieller Ressourcen („Credits“). Beachtenswert ist auch die Steuerung der Ansicht. Mit rechter Maustaste und Mausrad kann man die Perspektive in der 3-D-Umgebung frei wählen, was in puncto Bedienung gewöhnungsbedürftig ist. Später im Spiel wird dadurch aber die Attraktivität der Darstellung gesteigert, da durch Hinzoomen an Planeten oder Objekte zahlreiche Details erkennbar werden. Außerdem ermöglicht der frei dreh- und zoombare Raum den optimalen Überblick über das Spielgeschehen.

Die Förderpotenziale des Spiels liegen, wie für Strategiespiele typisch, im vorrauschauenden Planen und im Erfassen komplexer Zusammenhänge. Es gilt unter Zeitdruck genau abzuwägen, wofür die zur Verfügung stehenden Ressourcen verwendet werden. Für Überraschungen sorgen unerwartete Ereignisse wie Piratenangriffe. Von nebensächlicher Bedeutung ist die Rahmengeschichte, die im Spielverlauf keine größere Rolle spielt. Entscheidend ist nur, dass es drei verschiedene Fraktionen gibt, die auf teilweise unterschiedliche Technik zurückgreifen. Wer auf eine Fortführung der Geschichte hofft, wird entäuscht.

Trotzdem bietet „Sins of a Solar Empire“ lang anhaltenden Spielspaß. Das liegt zum einen an der Fülle unterschiedlicher Szenarien, zum anderen aber an den Mehrspieleroptionen, die immer wieder für neue Spielsituationen sorgen. Für das Spiel im lokalen Netzwerk kann das Spiel auf zwei Rechnern mit derselben Seriennummer installiert werden. Hinsichtlich Spieldauer sind längere Spielphasen typisch für das Spiel. Ein Abspeichern der Spielfortschritte ist jedoch stets möglich. Da es im Spiel vorwiegend um kriegerische Auseinandersetzungen, ist die Alterseinstufung ab 12 Jahren angemessen. Gewaltdarstellungen in Form von Lasergefechten befeindeter Raumschiffe bleiben auch bei hoher Zoomstufe abstrakt.

09.12.2008 um 12:19