Spielbeurteilung

Edna bricht aus

13.04.2012
Edna wird aus mysteriösen Gründen in einer Nervenheilanstalt festgehalten. Auf ihrer abenteuerlichen Flucht begegnen ihr die verrücktesten Gestalten. Ein humorvolles und anspruchsvolles Adventure.
Edna erwacht in der Gummizelle einer geschlossen Anstalt. Sie hat keine Ahnung, wie sie dort gelandet ist. Nur einer Sache ist sie sich sicher: Sie ist das Opfer einer Verschwörung und keineswegs verrückt. Doch um die Wahrheit ans Licht zu bringen, muss sie sich erstmal aus ihrer misslichen Lage befreien.

Edna erwacht in der Gummizelle einer geschlossen Anstalt. Wie soll sie hier wieder rauskommen?


Das ist leichter gesagt als getan. Die Gummizelle scheint ausbruchsicher zu sein. Einzige Verbindung zur Außenwelt ist der Wachmann vor der Tür. Der aber macht keine Anzeichen, ihr zur helfen. Eine größere Unterstützung ist da schon Stoffhase Harvey, Ednas Verbündeter. Harvey verkörpert Ednas Unterbewusstsein und weiß viele Dinge, an die sie sich nicht erinnern kann. Mit Hilfe seiner Tipps und einer Zeitreise in Ednas Vergangenheit sammeln die Spielenden schließlich die nötigen Hinweise zur Flucht aus der Zelle.

Die Flucht führt Edna durch das ganze Irrenhaus. An 120 verschiedenen Orten warten immer wieder neue Aufgaben und Rätsel. Unterwegs lernt man die äußerst skurrilen Bewohner der Anstalt kennen. Da wären beispielweise „Hoti und Moti", die sich für siamesisches Zwillinge halten, obwohl sie nur denselben Pullover teilen, oder „Alumann", der von höheren Lichtwesen berufen wurde.

Unterwegs lernt Edna die anderen Bewohner der Anstalt kennen.


Durch die Dialoge mit diesen Charakteren kommt die Geschichte voran. Dabei können die Spielenden stets aus verschiedenen Antwortoptionen wählen und das Gespräch in eine bestimmte Richtung lenken. Im Spielverlauf erfährt man mehr über die Ereignisse in der Vergangenheit und darüber, warum Edna in der Nervenheilanstalt festgehalten wird. Als ihr Hauptwidersacher entpuppt sich Dr. Marcel, verschlagene Leiter der Anstalt.


Was hat Dr. Marcel, der Leiter der Anstalt, vor?

Tobias Miller
Dieses Spiel wurde getestet von:

Pädagogische Beurteilung:

Auf den ersten Blick könnte man „Edna bricht aus“ mit seinen abgedrehten Geschichten leicht für einen anspruchslosen Klamauk halten. Doch der erste Eindruck täuscht. Zwar sind sämtliche Charaktere zugegebenermaßen „irre“, die Rätsel und Aufgaben im Spiel sind aber sehr durchdacht, logisch und keineswegs einfach. Der für das Spiel charakteristische schwarze Humor kann sich durchaus sehen lassen.

Neben dem Sammeln, Kombinieren und Anwenden von Gegenständen sind vor allem die Dialoge mit anderen Figuren zielführend. Das ist nichts für Ungeduldige, denn man muss sich längere Geschichten anhören und sich mit den Ticks und Eigenarten der Spielcharaktere auseinandersetzen. Das erfordert Geduld und eine geschickte Auswahl der Fragen. Will man beispielsweise den traumatisierten Börsenspekulanten „Juppi“ davon überzeugen, den Telefonhörer aus der Hand zu geben, so muss man zunächst verstehen, warum er sich so sehr an diesen klammert. Aus dieser Erkenntnis erschließt sich dann die richtige Wortwahl, um ihm den Hörer abzuringen.

Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel und Aufgaben spricht erfahrene Adventure-Freunde an. Schnelle Erfolgserlebnisse stellen sich nicht ein. Bereits die erste Aufgabe – die Flucht aus der Gummizelle – erfordert von den Spielenden Ausdauer. Sehr motivierend ist die liebevolle und tiefgründige Gestaltung der Figuren. Dies betrifft vor allem die abwechslungsreiche Vertonung. So glänzt die sympathische Hauptfigur Edna immer wieder mit neuen Sprüchen. Auch der Spannungsbogen ist sehr geschickt aufgebaut. Zu Anfang tappt man, was die Story betrifft, völlig im Dunkeln. Erst im Spielverlauf und in einzelnen Rückblenden erfährt man mehr über die Hintergrundgeschichte. Der Lösungsweg ist dabei nicht linear vorgegeben. Man kann nach der Flucht aus der Zelle die meisten Orte in der Anstalt frei erkunden, sofern man sich nicht vom Wächter erwischen lässt. Denn der wirft Edna gleich wieder zurück in die Zelle.

Fazit:

Hinsichtlich der Alterseignung ist das Spiel von der USK ohne Beschränkung freigegeben und kann grundsätzlich von jüngeren Kindern gespielt werden. Aufgrund des Schwierigkeitsgrades spricht „Edna bricht aus“ aber erfahrene Adventure-Fans an. Ebenso ist der Humor des Spiels auf eine jugendliche oder erwachsene Zielgruppe ausgelegt. Zu empfehlen ist das Spiel daher ab einem Alter von zwölf Jahren. Dass „Edna bricht aus“ nicht ins Kinderspielregal gehört, ist im Übrigen auch die Ansicht der Entwickler. Per musikalischer Videobotschaft richtet sich der Autor an die Fangemeinde, mit dem Aufruf, Edna aus dem Kinderspielregal zu befreien, in das es in vielen Fachmärkten – wohl wegen der Covergestaltung – fälschlicherweise einsortiert wurde.
Tobias Miller
Dieses Spiel wurde beurteilt von:

Siehe auch

Spielbeurteilung

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Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Edna bricht aus / Daedalic / spielbar.de[3]Edna bricht aus / Daedalic / spielbar.de[4]Edna bricht aus / Daedalic / spielbar.de[5]Harveys Neue Augen / Daedalic / store.steampowered.com[6]Deponia / Daedalic / spielbar.de

3 Kommentare

Tobias Miller (Redaktion spielbar.de) schreibt:

Auf den ersten Blick könnte man „Edna bricht aus“ mit seinen abgedrehten Geschichten leicht für einen anspruchslosen Klamauk halten. Doch der erste Eindruck täuscht. Zwar sind sämtliche Charaktere zugegebenermaßen „irre“, die Rätsel und Aufgaben im Spiel sind aber sehr durchdacht, logisch und keineswegs einfach. Der für das Spiel charakteristische schwarze Humor kann sich durchaus sehen lassen.

Neben dem Sammeln, Kombinieren und Anwenden von Gegenständen sind vor allem die Dialoge mit anderen Figuren zielführend. Das ist nichts für Ungeduldige, denn man muss sich längere Geschichten anhören und sich mit den Ticks und Eigenarten der Spielcharaktere auseinandersetzen. Das erfordert Geduld und eine geschickte Auswahl der Fragen. Will man beispielsweise den traumatisierten Börsenspekulanten „Juppi“ davon überzeugen, den Telefonhörer aus der Hand zu geben, so muss man zunächst verstehen, warum er sich so sehr an diesen klammert. Aus dieser Erkenntnis erschließt sich dann die richtige Wortwahl, um ihm den Hörer abzuringen.

Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel und Aufgaben spricht erfahrene Adventure-Freunde an. Schnelle Erfolgserlebnisse stellen sich nicht ein. Bereits die erste Aufgabe – die Flucht aus der Gummizelle – erfordert von den Spielenden Ausdauer. Sehr motivierend ist die liebevolle und tiefgründige Gestaltung der Figuren. Dies betrifft vor allem die abwechslungsreiche Vertonung. So glänzt die sympathische Hauptfigur Edna immer wieder mit neuen Sprüchen. Auch der Spannungsbogen ist sehr geschickt aufgebaut. Zu Anfang tappt man, was die Story betrifft, völlig im Dunkeln. Erst im Spielverlauf und in einzelnen Rückblenden erfährt man mehr über die Hintergrundgeschichte. Der Lösungsweg ist dabei nicht linear vorgegeben. Man kann nach der Flucht aus der Zelle die meisten Orte in der Anstalt frei erkunden, sofern man sich nicht vom Wächter erwischen lässt. Denn der wirft Edna gleich wieder zurück in die Zelle.

Hinsichtlich der Alterseignung ist das Spiel von der USK ohne Beschränkung freigegeben und kann grundsätzlich von jüngeren Kindern gespielt werden. Aufgrund des Schwierigkeitsgrades spricht „Edna bricht aus“ aber erfahrene Adventure-Fans an. Ebenso ist der Humor des Spiels auf eine jugendliche oder erwachsene Zielgruppe ausgelegt. Zu empfehlen ist das Spiel daher ab einem Alter von zwölf Jahren. Dass „Edna bricht aus“ nicht ins Kinderspielregal gehört, ist im Übrigen auch die Ansicht der Entwickler. Per musikalischer Videobotschaft richtet sich der Autor an die Fangemeinde, mit dem Aufruf, Edna aus dem Kinderspielregal zu befreien, in das es in vielen Fachmärkten – wohl wegen der Covergestaltung – fälschlicherweise einsortiert wurde.

31.07.2008 um 16:01
Gwendolin 13,Constanze 14 schreibt:

Wir finden an dem Spiel gut,dass es nicht so schnell beendet ist und man mehr Zeit hat zum spielen.Es hat uns nicht so gut gefallen, dass es an manchen Stellen so schwer ist das es langweilig wird und man keine Lust mehr hat.Es ist aber oft auch ziemlich spannend.Wir finden, dass das Spiel für Jugendliche und Erwachsene geeignet ist, weil es für z.B.Kinder zu schwer ist.Um mit dem Spiel klar zukommen, muss man Logisch Denken können.

03.11.2011 um 14:00
Anne, SpieL.E.testerin Leipzig, 14 Jahre schreibt:

"Edna bricht aus" ist ein Point and Click Adventure mit vielen witzigen Konversationen mit dem Stoffhasen Harvey, den Irren, dem Personal und natürlich mit allen möglichen Gegenständen, wie Pflanzen, Wasserhähnen, Wänden und so weiter. Jede einzelne Person hat ihre eigene Hintergrundgeschichte, die man im Laufe des Spiels herausfindet. Vor allem Rätselliebhaber und Leute mit Humor werden dieses Spiel lieben.

Zum Einstieg:

Am Anfang musste ich noch viel nachfragen, aber je länger ich das Spiel gespielt habe, desto besser konnte ich in das Spielgeschehen eintauchen. Am besten hat mir dabei geholfen alles mögliche auszuprobieren .

Der Schwierigkeitsgrad:

Ich musste zwar öfters im Internet im Lösungsbuch nachschauen, kam dann aber von alleine weiter. Ich würde das Spiel so ca. ab 12 Jahren empfehlen, da die Rätsel ziemlich schwer sein können und jüngere Kinder dann zu schnell aufgeben. Außerdem könnten sie die Witze noch nicht verstehen und Ednas Humor falsch verstehen.

Der Spielspaß:

Das Spiel macht super viel Spaß, wenn man gut vorankommt, denn das Irrenhaus ist riesig und man kann total viel entdecken. Außerdem macht gerade die Schrägheit des Spiels es so spannend und witzig .

Tipps:

Man sollte möglichst alles ausprobieren, denn selbst die schrägsten Wege können erstaunlich logisch sein und sie helfen einem weiterzukommen. Wenn man mal nicht weiterkommt, einfach alles ausprobieren und wenn das nicht hilft, mal kurz im Internet nach dem Lösungsweg suchen .

Fazit:

Das Spiel gefällt mir richtig gut und vor allem die Gespräche zwischen Edna und … allem möglichen. Und man sollte nicht zu schnell aufgeben, sonst verpasst man das halbe Spiel .

06.06.2017 um 17:46


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