Spielbeurteilung

Shift Happens

29.08.2016
Die Freunde Bismo und Plom gehen durch dick und dünn – im wahrsten Sinne des Wortes. Mal klein und dünn, mal groß und dick: Um in Shift Happens voranzukommen, muss man stets das eigene Körpervolumen verändern. Vor allem im Koop-Modus überzeugt das Jump’n’Run-Spiel und bietet kindgerechten Spielspaß.

Shift Happens ist ein Jump’n’Run-Spiel, das für zwei Personen ausgelegt ist. Man steuert die beiden Figuren Bismo und Plom, die eine besondere Fähigkeit besitzen: Je nach Situation sind sie in der Lage, ihre Gestalt anzupassen. So können sie sich klein machen und durch enge Gänge krabbeln. Oder sie machen sich groß und schwer, um durch tiefes Wasser zu waten.

Teamwork ist gefragt. Zu zweit schiebt sich so eine Kiste viel leichter.
Aufgabe ist es, durch die einzelnen Level zu hüpfen und verschiedene Rätsel zu lösen. Diese bestehen aus Schaltern, Kisten und Plattformen, die bestätigt, verschoben oder aktiviert werden müssen. Dabei gilt es, stets im richtigen Moment die Gestalt zu wechseln und kooperativ vorzugehen, also zusammenzuarbeiten. Zusätzlich sind in jedem Level leuchtende Punkte verteilt, die man einsammeln kann, um so eine höhere Punktzahl für das abgeschlossene Level zu erhalten. Die Punktzahl für ein Level setzt sich aus den eingesammelten Punkten und der Zeit, die man für das Level gebraucht hat, zusammen. Hat man ein Level erfolgreich beendet, kann man dieses wiederholen, um eine höhere Punktzahl zu erspielen.

Am Ende werden die gesammelten Punkte zusammengezählt. Bismo und Plom sind mit dem Ergebnis scheinbar zufrieden.
Wer keine zweite Person zum Mitspielen hat, kann in Shift Happens auch eine Solo-Kampagne auswählen. Dann übernimmt eine einzelne Person die Rollen beider Figuren und wechselt zwischen diesen hin und her. Da man hier immer nur eine Figur gleichzeitig steuern kann, unterscheiden sich die Rätsel von denen im Koop-Modus.

Bei der Solo-Kampagne wechselt man stets zwischen den beiden Figuren. Die Figur, die man gerade nicht steuert, bleibt dann wie versteinert stehen.
Die Belegung der Steuertasten kann in den Einstellungen von Shift Happens angepasst werden. Es gibt außerdem die Möglichkeit, einen Controller anzuschließen. Das Spiel erscheint in einer deutschen Sprachausgabe und kommt ohne gesprochene Texte aus.

Pädagogische Beurteilung:

Mal dick, mal dünn – in Shift Happens kommt es vor allem auf das Körpervolumen an. Zwar ist der Wechsel zwischen verschiedenen Gestalten, um Rätsel zu lösen, keine neue Idee. Allerdings sind das Spiel und seine Welt so bunt und liebevoll umgesetzt, dass dabei trotzdem jede Menge Spielspaß aufkommt. Die Gestaltung und Animation der gummiartigen Figuren sorgt auch ohne Dialoge für viel Witz. Zudem bleiben die Figuren ständig in Bewegung, auch wenn keine neuen Eingaben kommen. Der poppige Soundtrack tut sein Übriges, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Von der Inszenierung und dem Spielprinzip war auch die Jury des Deutschen Computerspielpreises 2016 überzeugt: Gleich zwei der Preise räumte Shift Happens ab – den Preis fürs bestes Gamedesign und fürs beste Kinderspiel.

Vor allem im Koop-Modus glänzt Shift Happens. Um die Rätsel zu lösen, ist Teamwork gefragt. Mal muss man eine Figur an eine bestimmte Stelle werfen, mal zwei Schalter gleichzeitig aktivieren. Gleichzeitig gibt es aber auch wettbewerbsorientierte Elemente, die für ein wenig Rivalität unter den Spielenden sorgen. Eine Anzeige am oberen Bildschirmrand gibt an, wer wie viele Punkte bereits gesammelt hat. Zudem gibt es die Möglichkeit, sich gegenseitig festzuhalten oder zu schubsen. Diese haben den Charakter kleiner Kabbeleien und bleiben daher kindgerecht.

Der Einstieg ins Spiel fällt leicht und ist für Kinder ebenfalls verständlich. Neue Elemente kommen schrittweise hinzu und werden dank kleiner Bilder visuell erklärt. Der Schwierigkeitsgrad steigt ebenfalls nur peu à peu. Kommt man in einem Level nicht weiter, gibt es allerdings vom Spiel selbst keine Hilfestellung. Hier ist ein wenig Geduld und Durchhaltevermögen gefragt. Eine begrenzte Anzahl an Leben oder Niederlagen gibt es in dem Spiel nicht. Läuft man in eine Falle, kann einen die andere Figur durch einen einfachen Tastendruck wiederbeleben.

Fazit:

Shift Happens ist ein kleines, dafür aber sehr witziges Jump’n’Run-Spiel, das vor allem zu zweit viel Spaß macht. Teamwork wird groß geschrieben, aber auch für kleine Rivalitäten ist Platz, sodass selten Langeweile aufkommt. Die humorvolle Inszenierung und das kindgerechte Gameplay eignen sich bereits ab einem Alter von 6 Jahren. Doch auch Erwachsene kommen auf ihre Kosten – gerade wenn sie mit ihrem Kind zusammenspielen.
Sarah Pützer
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Bildnachweise

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