Spielbeurteilung

Counter-Strike: Global Offensive

05.01.2015
Der aktuelle Ableger der beliebten Shooter-Reihe bietet vereinzelte Neuerungen, am Spielprinzip hat sich aber nichts groß verändert. Das Spiel eignet sich insbesondere für E-Sport-Wettkämpfe, birgt jedoch auch Frustrationspotenzial.
Angefangen als von Fans erstellte Mod hat sich Counter Strike zu einem der bekanntesten Taktik-Shooter überhaupt entwickelt. Counter-Strike: Global Offensive (kurz CS:GO) ist mittlerweile das vierte Spiel der Reihe. An dem Prinzip hat sich wenig geändert: Auf einer räumlich begrenzen Karte (Map) treten zwei Teams im Kampf gegeneinander an: die Terroristen und die Sondereinheit der Polizei (auch Counter-Terroristen genannt). Gekämpft wird mit diversen Schusswaffen, Granaten und Messern. Je nach Spielmodus variiert das Spielziel. Nach jeder Spielrunde erhalten die Spielenden Geld, das sie wiederum zum Kauf von besseren Ausrüstungsgegenständen einsetzen können.

Alle Mitglieder des eigenen Teams starten im klassischen Spielmodus am selben Spawnpoint.
Im klassischen, rundenbasierten Spielmodus von Counter-Strike: Global Offensive starten die Spielenden an einem von zwei Spawnpoints. Von hier aus gehen die jeweiligen Teams – je nach gewähltem Szenario – ihren entgegengesetzten Zielen nach. Im Szenario „Bombenentschärfung“ müssen die Terroristen eine Bombe an einem von zwei festgelegten Bombenplätzen legen, während die Counter-Terroristen wiederum versuchen, sie daran zu hindern beziehungsweise die Bombe rechtzeitig zu entschärfen. Im Szenario „Geiselbefreiung“ dagegen müssen die Counter-Terroristen Geiseln aus den Händen der Terroristen befreien. Gewonnen hat die Runde das Team, das entweder seine Aufgabe erfolgreich erledigt oder alle Mitglieder des gegnerischen Teams besiegt hat.
Wird man vom Gegner getroffen, verliert man Lebenspunkte. Wer alle 100 Lebenspunkte verloren hat, muss warten, bis die Spielrunde vorüber ist. Erst dann startet man wie gehabt am Spawnpoint.

Im Bombenszenario müssen die Terroristen eine Bombe an einem von zwei vorbestimmten Punkten zur Explosion bringen.
Darüber hinaus gibt es in Counter-Strike: Global Offensive weitere Spielmodi: Im „Deathmatch“ beispielsweise gilt es, innerhalb von zehn Minuten so viele Gegner wie möglich zu erschießen. Anders als bei den rundenbasierten klassischen Spielmodi, kann man hier wenn man stirbt direkt wieder ins Spiel einsteigen. Beim „Wettrüsten“ dagegen werden den Spielenden nach und nach spezielle Waffen zugeteilt, mit denen sie andere Spielende erledigen müssen. Sind sie mit einer Waffe erfolgreich gewesen kommt die nächste Stufe mit der nächsten Waffe.

Eine jederzeit verfügbare Statistik gibt Rückschlüsse auf die eigene Leistung und die der anderen.
Gespielt wird wahlweise offline und alleine gegen Bots, online mit Freunden oder mit und gegen andere Spielende. Die Sprechertexte (auch in der Einführung) sind Englisch.
Anne Sauer
Dieses Spiel wurde getestet von:

Pädagogische Beurteilung:

Fast 15 Jahre nach Erscheinen der ersten Beta-Version ist die Faszination um Counter Strike noch immer groß. Entsprechend hoch ist die Anzahl derjenigen, die das Spiel spielen.

Ein Tutorial führt zwar sehr genau in die grundlegende Steuerung ein. Ungeübte jedoch sind mit den daran anschließenden schnellen Spielrunden und den daraus folgenden hohen Anforderungen an die Motorik und die Reaktionsgeschwindigkeit zunächst überfordert. Vor allem wer zu früh online gegen reale Gegner spielt wird schnell frustriert sein, wenn er oder sie nach nur wenigen Sekunden Spielzeit alle Lebenspunke verliert und bis zum Ende der Runde nur noch als "Zuschauer" am Spiel teilnehmen kann (und das trotz des so genannten "skillbasierten Matchmakings", das angeblich Spieler gleicher Erfahrungsstufe in ein Match schickt). Gegen die vom Computer gesteuerten Bots hat man da zunächst mehr Chancen, insbesondere da sich deren Schwierigkeitsgrad einstellen lässt. Auch bietet das Spiel die Möglichkeit, mit gleichstarken Freunden Server aufzusetzen, auf denen quasi im geschützten Rahmen gespielt wird (wie wir es beispielsweise auch bei Eltern-LAN-Veranstaltungen tun).

Counter Strike ist und bleibt in erster Linie ein Taktik-Shooter, das heißt die taktische Möglichkeiten stehen hier im Vordergrund. Wer Erfolg haben will muss neben den schon erwähnten Fähigkeiten auch im Team agieren können und sich absprechen. Einzelkämpfer kommen hier nicht sehr weit. Ein gutes Gedächtnis und gute Orientierung sind auf den teils verschachtelten Karten ebenfalls von Nutzen. Wer sich anders herum mehr Abwechslung in Form von neuen Umgebungen wünscht, kann sich zusätzliches Kartenmaterial der Community über den sogenannten "Workshop" herunterladen. Darüber hinaus sorgen Errungenschaften, Statistiken zum eigenen Spielerfolg und Bestenlisten für Spielmotivation

Die Grafik ist im Vergleich zu den Vorgängertiteln detaillierter geworden. Die Darstellung kämpferischer Auseinandersetzung bleibt aber für Jugendliche ab 16 Jahren als Spiel erkennbar: So löschen sich Gegner in Luft auf, wenn sie besiegt wurden, Kisten oder Tonnen können nicht zerschossen werden, stattdessen kann man durch dünnere Wände oder Kisten hindurch schießen - um nur einige Beispiele zu nennen.

Fazit:

Bessere Grafik, neue Waffen, neues Equipment, neue Maps... Counter-Strike: Global Offensive bietet die Neuerungen, die man von einer Fortsetzung erwartet. Wer schon gern die Vorgänger gespielt hat, wird auch an diesem Titel seine Freude haben. Wichtig dabei: Auch wenn der taktische Aspekt im Vordergrund steht und teilweise auch friedliche Handlungen zum Sieg führen können, ist Counter-Strike: Global Offensive auf Grund seines Gewaltanteils gegen menschliche Gegner nicht für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren geeignet.
Anne Sauer
Dieses Spiel wurde beurteilt von:

Siehe auch

Zehn Jahre Counter-Strike

Counter-Strike ist ein Phänomen. Zehn Jahre sind seit dem Erscheinen der ersten Beta-Version vergangen. Eine lange Zeit in der Spielewelt. Dennoch erfreut sich die Half-Life-Mod großer Beliebtheit und zählt zu den wichtigsten Spielen des E-Sports.

Spielbeurteilung

Counter-Strike (2000)

Counter-Strike ist ursprünglich eine von Menschen aus der Community selbst erstellte Mod des Ego-Shooters Half Life. Das Spiel hat sich aufgrund der großen Fangemeinde unter Spielenden zum weltweit bekanntesten Multiplayer-Ego-Shooter entwickelt.

Jens Wiemken

Phänomen Bildschirmspiele: Counter-Strike

Im Fachartikel versucht Jens Wiemken sich der Faszinationskraft von Counter-Strike zu nähern. Ein Ziel der Pädagogik sollte seiner Ansicht nach der Dialog mit den Spielerinnen und Spielern sein.

Bildnachweise

[1]Counter-Strike: Global Offensive[2]Counter-Strike: Global Offensive / Valve[3]Counter-Strike: Global Offensive / Valve[4]Counter-Strike: Global Offensive / Valve[5]Valve[6]Valve[7]Valve

1 Kommentar

Robert schreibt:

Erwähnt für Unkundige und Interessierte sei hier noch folgendes: http://cs.ingame.de/counter-strike-uebersicht/counter-strike-global-offensive/csgo-waffen-skins/

Man kann inzwischen für Kleinstbeträge Waffen-Skins kaufen, aber es geht auch gern mal über 100 Euro für sehr seltene Skins. Die Waffen können inzw. sogar ein "Zählwerk" (Stat-Trak) haben, welcher die Kills zählt, die sind in Verbindung mit einem entsprechenden Skin besonders teuer. (http://www.readmore.de/news/22483-fnf-viel-zu-teure-csgo-skins)

Es werden natürlich auch einfachste Skins gedropped, aber diese sind nicht so "schön" und werden selten genutzt.

Letztendlich ist das System ähnlich wie bei den Skins in Dota2 und LoL - sie sehen toll aus, bringen aber spieltechnisch keinerlei Vorteile. Aber es zieht den Kids das Geld aus der Tasche. Bspw. für die im Artikel erwähnten Kisten muss man einen Schlüssel im Wert von 2-3 Euro erwerben, um dann nach Zufall einen von 10 unterschiedlich wertigen Skins zu bekommen.

Micropayments sind inzwischen ja vor allem bei Free-To-Play Titeln normal, leider hält dies wie oben beschrieben auch inzwischen bei vollständig bezahlten Titeln Einzug, die unzähligen Paysafe-Quittungen in den Mülleimern unserer Einrichtung sprechen Bände! ;-) (aber werden hier nur für LoL ausgegeben)

14.01.2015 um 16:19


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