Spielbeurteilung

CLARC

01.07.2014
Ein kleiner Roboter kämpft sich durch abwechslungsreiche Puzzle und rettet so nicht nur eine ganze Fabrik, sondern auch seine große Liebe. Das von der Jury des Deutschen Computerspielpreises zum Besten Mobilen Spiel 2014 gekürte CLARC bietet kniffelige Rätsel in einem liebevoll inszeniertem Setting.

In einer Atomwaffenfabrik auf dem Mars ist das Chaos ausgebrochen. Nachdem der Supercomputer V.A.T.E.R. plötzlich verschwunden ist und die Roboter keine Anweisungen mehr erhalten, lassen sie sich gehen, tanzen und betrinken sich mit Diesel. Nur der kleine Instandhaltungsroboter Clarc #37 geht seiner Arbeit weiterhin nach. Als dann jedoch die Zerstörung der Fabrik droht, muss sich auch Clarc seiner ursprünglichen Programmierung widersetzen, um so seine Roboterkollegen sowie seine neue Liebe, die Atombombe Clara, zu retten.

Roboter Clarc hat sich in die Atomrakete Clara verliebt und versucht sie und alle anderen Roboter vor der Zerstörung zu retten.
Bei CLARC handelt es sich um ein 2D-Puzzle-Adventure. Als Protagonist Clarc hat man die Fähigkeit, Gegenstände, vor allem Blöcke, vor sich herzutragen und muss mit diesen verschiedene Mechanismen in Gang bringen, um einen Abschnitt weiter zu gelangen. Die Rätsel werden im Verlauf des Spiels komplizierter und neue Elemente kommen nach und nach dazu. So müssen beispielsweise mit einer gewissen Art von Blöcken Laserstrahlen umgelenkt werden, während Clarc selbst davon nicht getroffen werden darf. Sonst muss man diesen Rätselabschnitt von vorne beginnen.

Viele Puzzle funktionieren über das Umleiten von Laserstrahlen. Clarc selbst darf diese dabei nicht berühren.


Bewegt wird Clarc durch ein Steuerkreuz auf dem Touchpad in der linken Ecke, während eine Wischbewegung mit dem Finger in der rechten Ecke ihn drehen lässt. In der rechten unteren Ecke befindet sich auch der Aktionsbutton, mit dem Blöcke aufgehoben oder Gespräche gestartet werden. CLARC ist in Level unterteilt, die im Menü einzeln ausgewählt und erneut gespielt werden können. Für das Spiel gibt es auch eine deutschen Sprachausgabe, die im Menü unter Optionen ausgewählt werden kann. Verschiedene Schwierigkeitsstufen oder weitere Spielmodi gibt es bei CLARC nicht.

Im Verlauf des Spiels trifft Clarc auf einige seiner Kollegen, die ihre freie Zeit in vollen Zügen genießen.

Pädagogische Beurteilung:

Sympathische Charaktere, schöne 2D-Grafik und stimmungsvolle Elektrobeats – CLARC überzeugt in erster Linie mit seiner liebevollen Inszenierung. Und diese steckt voller Witz und Referenzen. So lässt sich die Liebe zwischen Clarc und der Atombombe Clara als Seitenhieb zu Stanley Kubrick’s „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ deuten, während die niedliche Comicgrafik an den Pixar-Kinohit Wall-E erinnert. CLARC ist daher nicht so kindlich, wie es auf dem ersten Blick scheint und besitzt auch teilweise melancholische Töne.

Ein kurzes Tutorial zu Beginn erklärt den Spielenden schnell die Grundsteuerung. Im Verlauf des Spiels werden nach und nach neue Elemente eingeführt, die ohne Erklärung auskommen und deren Funktionsweise man sich durch einfaches Ausprobieren selbst erschließt. Die ersten Rätsel fallen dementsprechend leicht, werden dann jedoch anspruchsvoller. Da zu Beginn jedes Rätselabschnitts ein Speicherpunkt gesetzt wird, hat ein Fehlversuch dafür keine großen Konsequenzen. So kann man beliebig oft eine neue Taktik ausprobieren. Kommt man an einer Stelle trotzdem nicht weiter, bietet das Entwicklerstudio auf ihrer Homepage Hilfe in Form von Walkthroughs und Tipps an.

Während die ersten Level statische Rätsel beinhalten und so in erster Linie das logische Denkvermögen der Spielenden fordern, werden die Aufgaben im Verlauf des Spiels auch dynamischer. Gegnerische Roboter werden in die Puzzleeinlagen integriert und bewegen sich in einem bestimmten Rhythmus. Hier ist neben der richtigen Strategie auch schnelles Reaktionsvermögen gefragt und die Spielenden werden zeitlich unter Druck gesetzt.

Fazit:

CLARC bietet durch sein facettenreiches Setting und abwechslungsreiche Rätsel Spielspaß für Erwachsene und Kinder gleichermaßen. Da einige Passagen actionorientierter gestaltet sind und auch gegnerische Roboter beinhalten, die zerstört werden müssen, eignet sich CLARC ab einem Alter von 10 Jahren.
Sarah Pützer
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Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]GoldenTricycle[3]GoldenTricycle[4]GoldenTricycle[5]Machinarium / Daedalic / store.steampowered.com[6]Myst III: Exile / Ubisoft / store.steampowered.com