Spielbeurteilung

A New Beginning

19.04.2012
Die Menschheit bekommt eine zweite Chance! A New Beginning ist ein tiefgründiges Point-n-Click Adventure mit einer spannenden und motivierenden Geschichte. Das Spiel regt zum Nachdenken über den Klimawandel an, ohne dabei den pädagogischen Zeigefinger zu heben.
„A New Beginning“ beginnt im Jahr 2500. Als Folge des Klimawandels ist die Erdoberfläche völlig unbewohnbar geworden. Der Rest der Menschheit lebt unterirdisch in Bunkern. Doch auch dieser Lebensraum ist nicht mehr sicher. Die Menschheit steht kurz vor dem Untergang. Ein junges Team von Zeitpiloten begibt sich auf eine gefährliche Reise in die Vergangenheit. Das Ziel: Die Menschheit aufrütteln, bevor es zu spät ist.

2500: Der Klimawandel hat die Erdoberfläche unbewohnbar gemacht.

Doch auf der Reise wird das Team dezimiert. Zeitpilotin Fay ist eine der Überlebenden. Das Schicksal der Menschheit liegt nun in ihrer Hand. All ihre Hoffnungen ruhen auf Bent Svensson, einem Bio-Ingenieur, der in seiner Zeit an der Erforschung einer alternativen Energiequelle arbeitete, diese jedoch aus gesundheitlichen Gründen abbrach. Ihr Ziel ist es, Bent von der Notwendigkeit seiner Forschung zu überzeugen und gemeinsam mit ihm den Klima-Gau zu verhindern.

Die Menschen leben in unterirdischen Bunkern.

In acht Kapiteln schlüpfen die Spielenden nun abwechselnd in die Rolle von Fay und Bent. In typischer Point-n-Click Adventure Manier klicken sie sich in „A New Beginning“ durch die einzelnen Szenarien, sammeln Objekte ein, kombinieren diese und lösen damit zahlreiche Rätsel. Kleine Minispiele, à la Funkantennen zusammenbasteln oder Motor reparieren, sorgen für Auflockerung. Sie können auf Wunsch übersprungen werden, wenn die Spielenden länger als drei Minuten für deren Bewältigung benötigen.

Optisch erinnert das Spiel an einen Graphic Novel.

Die Szenen sind sehr detailreich gestaltet. Kleine Zwischensequenzen werden als animierte Comics dargestellt. Die Hintergrundmusik ist atmosphärisch und passend zur jeweiligen Stimmung. Wer sich einen Eindruck von dem umfangreichen Soundtrack machen möchte, kann auf der offiziellen Webseite zu „A New Beginning“ reinhören.
Anne Sauer
Dieses Spiel wurde getestet von:

Pädagogische Beurteilung:

Atomenergie und Klimawandel: Die Thematik von „A New Beginning“ könnte aktueller nicht sein. Da liegt die Vermutung nah, dass es sich hier um eine Art Lehrspiel mit einer mahnenden Botschaft handelt. Doch hinter „A New Beginning“ steckt viel mehr als das. Die Spielenden erwartet ein tiefgründiges Adventure mit einer spannenden und motivierenden Geschichte.

Es handelt sich hier ganz klar um ein fiktives Zukunftsszenario. Die comicartigen Zwischensequenzen sorgen für den gewissen Abstand zur Geschichte, nehmen ihr aber nicht die Glaubwürdigkeit. Eine realistische Note erhält das Spiel durch die Gegenstände, die der Spielcharakter mit sich führen kann. Hauptsächlich handelt es sich hier um leichte Objekte, die im Inventar abgelegt werden. Schwere Gegenstände dagegen werden unmittelbar für die Lösung eingesetzt.

Die Atmosphäre in „A New Beginning“ ist recht düster, insbesondere wenn Fay von dem Verlust ihrer Kameraden oder der bedrohten Menschheit in ihrer Zeit spricht.
Trotz des ernsten Inhaltes steht der Spielspaß klar im Vordergrund. Die Rätsel sind abwechslungsreich und entwickeln sich aus der Story heraus. Zu keiner Zeit stellt man den Sinn der einzelnen Aufgaben in Frage. Sie fordern von den Spielenden den Blick fürs Detail, Kombinationsgabe, logisches Denkvermögen und Ausdauer. Für geübte Adventure-Spielende sind alle Rätsel problemlos lösbar. Der ein oder andere Ungeübte wird dagegen zu knabbern haben. Hilfreich ist da die Möglichkeit mit einem Tastendruck alle Objekte, Personen und Ausgänge auf dem Bildschirm anzuzeigen.


Fazit:

Alles in allem ist „A New Beginning“ ein gelungenes Spiel für alle Adventure-Liebhabende und die, die es werden wollen. Spielenden ab 12 Jahren garantiert es spannende Unterhaltung. Ohne großartig den pädagogischen Zeigefinger zu heben, schafft es „A New Beginning“, die Spielenden zum Nachdenken über sich und die Umwelt anzuregen. Durch den aktuellen Bezug zum Klimawandel ist ein Einsatz im schulischen Kontext denkbar, beispielsweise als Diskussionseinstieg.
Anne Sauer
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Siehe auch

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Rostige Schrauben, Metall und futuristischer Sound. Machinarium entführt in eine Welt der Maschinen. Auf die Spielenden warten hier spannende Rätsel und lustige Überraschungen. Das spricht nicht nur viele Kinder an, sondern auch Erwachsene.

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Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]A New Beginning / Daedalic / Screenshot[3]A New Beginning / Daedalic / Screenshot[4]A New Beginning / Daedalic / Screenshot[5]Machinarium / Daedalic / store.steampowered.com[6]Fire[7]Daedalic

1 Kommentar

Anne Sauer (Redaktion spielbar.de) schreibt:

Atomenergie und Klimawandel: Die Thematik von „A New Beginning“ könnte aktueller nicht sein. Da liegt die Vermutung nah, dass es sich hier um eine Art Lehrspiel mit einer mahnenden Botschaft handelt. Doch hinter „A New Beginning“ steckt viel mehr als das. Die Spielenden erwartet ein tiefgründiges Adventure mit einer spannenden und motivierenden Geschichte.

Es handelt sich hier ganz klar um ein fiktives Zukunftsszenario. Die comicartigen Zwischensequenzen sorgen für den gewissen Abstand zur Geschichte, nehmen ihr aber nicht die Glaubwürdigkeit. Eine realistische Note erhält das Spiel durch die Gegenstände, die der Spielcharakter mit sich führen kann. Hauptsächlich handelt es sich hier um leichte Objekte, die im Inventar abgelegt werden. Schwere Gegenstände dagegen werden unmittelbar für die Lösung eingesetzt.

Die Atmosphäre in „A New Beginning“ ist recht düster, insbesondere wenn Fay von dem Verlust ihrer Kameraden oder der bedrohten Menschheit in ihrer Zeit spricht.
Trotz des ernsten Inhaltes steht der Spielspaß klar im Vordergrund. Die Rätsel sind abwechslungsreich und entwickeln sich aus der Story heraus. Zu keiner Zeit stellt man den Sinn der einzelnen Aufgaben in Frage. Sie fordern von den Spielenden den Blick fürs Detail, Kombinationsgabe, logisches Denkvermögen und Ausdauer. Für geübte Adventure-Spielende sind alle Rätsel problemlos lösbar. Der ein oder andere Ungeübte wird dagegen zu knabbern haben. Hilfreich ist da die Möglichkeit mit einem Tastendruck alle Objekte, Personen und Ausgänge auf dem Bildschirm anzuzeigen.

Alles in allem ist „A New Beginning“ ein gelungenes Spiel für alle Adventure-Liebhabende und die, die es werden wollen. Spielenden ab 12 Jahren garantiert es spannende Unterhaltung. Ohne großartig den pädagogischen Zeigefinger zu heben, schafft es „A New Beginning“, die Spielenden zum Nachdenken über sich und die Umwelt anzuregen. Durch den aktuellen Bezug zum Klimawandel ist ein Einsatz im schulischen Kontext denkbar, beispielsweise als Diskussionseinstieg.

31.05.2011 um 10:13